Als Teil der ZEISS Gruppe ist ZEISS Photonics & Optics ein weltweit führender Anbieter im Bereich High-End-Optik und Optoelektronik. Mit Produkten für Jäger, Naturbeobachter, Fotografen und Filmemacher steht das Unternehmen weltweit für Präzision und Innovation.
Gleichzeitig verfolgt ZEISS Photonics & Optics eine klare Nachhaltigkeitsstrategie: Das Unternehmen arbeitet daran, die gesamte Produktpalette und die komplette Wertschöpfungskette nachhaltiger zu gestalten – im Einklang mit den übergreifenden Nachhaltigkeitszielen der ZEISS Gruppe.
Die Herausforderung: Fehlende Transparenz in einer komplexen Lieferkette
ZEISS Photonics & Optics wollte seinen ökologischen Fußabdruck erfassen und die Emissionen entlang der Lieferkette systematisch steuern – mit einem klaren Ziel: Entscheidungen sollten auf belastbaren Daten beruhen, nicht auf Annahmen.
Doch dabei ergaben sich mehrere Hürden:
- Die Lieferkette umfasst Beschaffungsvolumina mit sehr unterschiedlicher Komplexität – von einzelnen Bauteilen bis hin zu komplexen Baugruppen und kompletten Produkten.
- Die Wertschöpfung eines einzelnen Produkts kann mehr als 50 Zulieferer, über 200 Komponenten und zahlreiche Fertigungsstandorte einbeziehen.
- Emissionen müssen sowohl von vorgelagerten Lieferanten als auch von den eigenen Produktionsstandorten berücksichtigt werden.
Ohne eine standardisierte, konsistente Methode und ein leistungsfähiges Tool, das diese Komplexität beherrscht, war es für ZEISS schwer, den Einstieg in die Reduktionsreise zu finden. Denn ohne Transparenz sind wirkungsvolle Maßnahmen für den Klimaschutz unmöglich.
Der Ansatz: Komplexität in Transparenz verwandeln – mit Carbmee
Um diese Herausforderung zu meistern, ging ZEISS Photonics & Optics eine Partnerschaft mit Carbmee ein. Ziel war es, einen skalierbaren, strukturierten und transparenten Ansatz zu etablieren, um Emissionen zu messen und zu modellieren – basierend auf leistungsstarker Software und ergänzt durch fachliche Beratung in jeder Phase.
Carbmee stellte nicht nur ein Tool bereit, sondern brachte auch tiefes Fachwissen ein. Von der Identifizierung von Datenlücken bis hin zur Modellierung von Emissionen hochspezialisierter Komponenten unterstützte Carbmee das ZEISS-Team mit praxisnaher Umwelttechnik und strategischer Beratung.
Zentrale Maßnahmen:
- ERP-gestützte Emissionsberechnung: Tausende Einkaufsdatensätze zu Materialien, Dienstleistungen, Energie und weiteren Inputfaktoren wurden automatisch in Emissionsdaten pro Transaktion und pro Produkt-SKU übersetzt – mit der Möglichkeit, bei Bedarf manuell zu verfeinern.
- Individuelle Komponentenmodellierung: Für zentrale, hochspezifische Bauteile wie Glaslinsen half Carbmee, neue Emissionsmodelle zu entwickeln, die auf Materialien und Lieferantengeografien zugeschnitten waren. Diese Modelle wurden so gestaltet, dass auch Einkaufs- und Engineering-Teams ohne tiefes Carbon-Accounting- oder LCA-Know-how sie sicher anwenden konnten.
- Footprinting auf OEM-Ebene: Carbmee entwickelte 12 grundlegende Komponentenmodelle, die skaliert und angepasst wurden, um die Materialzusammensetzung und den regionalen Fußabdruck der von ZEISS eingekauften Produkte widerzuspiegeln. So entstanden 90 cradle-to-gate-PCFs für Produkte, die ZEISS zwar einkauft, aber nicht selbst fertigt – und erhielt damit erstmals umfassende Transparenz über Zuliefereremissionen in großem Maßstab.
- Eingebaute Lieferanten-Kollaboration: Alle Modelle wurden so gestaltet, dass sie in der Carbmee-Plattform teilbar sind – und damit eine einfache Einbindung der Lieferanten in die kontinuierliche Verbesserung der Datengenauigkeit ermöglichen.
"Carbmee hat uns nicht nur ein Tool bereitgestellt, sondern auch wertvolles Fachwissen eingebracht."
Das Ergebnis: Umsetzbare Erkenntnisse, messbarer Impact
Im Laufe der Zusammenarbeit mit Carbmee konnte ZEISS Photonics & Optics klare und messbare Ergebnisse erzielen.
Mit Unterstützung des Carbmee-Teams und des Environmental Intelligence System (EIS™) wurde ein Reduktionspotenzial von 31 % der gesamten Scope-3-Emissionen identifiziert. Möglich wurde dies vor allem durch zwei Hebel: den Umstieg auf erneuerbaren Strom in der Produktion und die Nutzung nachhaltiger Wärmequellen. Die Strategie setzte gezielt bei Hotspot-Lieferanten an, wo detaillierte Modellierungen erhebliche Einsparpotenziale aufzeigten.
Darüber hinaus konnten weitere Reduktionschancen auf Materialebene identifiziert werden: etwa durch einen höheren Anteil recycelter Legierungen am gesamten Aluminiumverbrauch oder den Einsatz von Verbundmaterialien anstelle von reinen Metalllegierungen für Strukturkomponenten – Maßnahmen, die auch gut mit den aktuellen Prioritäten der Konsumenten übereinstimmen.
Diese Ergebnisse bedeuten nicht nur Transparenz über Emissionen, sondern auch konkrete, bereits umgesetzte Strategien.
Von der Planung zur Umsetzung
ZEISS Photonics & Optics wollte nicht nur einen Bericht, sondern einen klaren Fahrplan. Mit Carbmee gelang der Schritt von komplexen Daten zu klaren Erkenntnissen und wirksamen Maßnahmen für den Klimaschutz.
Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, wie datengetriebene Ansätze selbst in den komplexesten Lieferketten messbare Nachhaltigkeitserfolge ermöglichen können. Die erzielten Ergebnisse belegen, welches Potenzial mit dem richtigen Partner und einer technisch ausgereiften Plattform realisierbar ist.
"Die Zusammenarbeit mit Carbmee hat es uns ermöglicht, über theoretische Zielsetzungen hinauszugehen und konkret zu erkennen, wo wir den größten Einfluss erzielen können. Durch die Modellierung von Emissionen auf Komponenten- und Lieferantenebene haben wir ein erhebliches Reduktionspotenzial in Scope 3 identifiziert – mit einem klaren Fokus auf praxisnahe Maßnahmen wie den Einsatz erneuerbarer Energien und Materialsubstitutionen, die wir sofort umsetzen konnten."
Was andere Unternehmen von ZEISS Photonics & Optics lernen können
Der Fall zeigt deutlich: Komplexe Lieferketten sind keine Ausrede für Untätigkeit – sie sind der Grund, aktiv zu werden.
Viele Hersteller stehen vor ähnlichen Herausforderungen: fragmentierte Daten, unterschiedliche Produktstrukturen und eine eingeschränkte Sicht auf Lieferantenemissionen. Doch wer auf perfekte Daten oder vollständige Lieferantenabstimmung wartet, verzögert wirkungsvolle Fortschritte.
Was andere Unternehmen aus diesem Beispiel mitnehmen können:
- Beginnen Sie mit dem, was vorhanden ist: Perfekte Daten sind keine Voraussetzung, um zu starten. ZEISS Photonics & Optics nutzte vorhandene ERP- und Beschaffungsdaten, um ein robustes Emissionsmodell aufzubauen, das wertvolle Erkenntnisse lieferte.
- Emissionen verständlich und handlungsrelevant machen: Indem Komplexität in klare, vergleichbare Daten (PCFs pro Produkt) übersetzt wurde, entstand interne Abstimmung und eine Basis für Zusammenarbeit mit Lieferanten.
- Skalierbare Methoden priorisieren: Individuelle Modelle oder Excel-Tabellen reichen nicht aus. ZEISS setzte auf skalierbare Modellierungstechniken, um dynamische, wiederverwendbare Emissionsmodelle zu entwickeln – unabhängig von externen Beratern.
- Andere Abteilungen einbeziehen: Mit den richtigen Tools können Teams in Einkauf, Supply Chain und Logistik Verantwortung für Dekarbonisierung übernehmen, ohne über tiefes LCA-Fachwissen zu verfügen.
Wie Carbmee Sie auf ihrem Weg unterstützt
Bei Carbmee unterstützen wir Sie dabei:
- Emissionen in der Lieferkette schnell zu erfassen – auf Basis von ERP-, Einkaufs- und Lieferantendaten.
- Skalierbare, lieferantenfähige Modelle aufzubauen, die individuell auf Produkte und Komponenten zugeschnitten sind.
- Konkrete Hebel für Reduktionen zu identifizieren – von Materialsubstitutionen bis hin zu Anpassungen in der Logistik.
- Interne Teams und Lieferanten mit intuitiven Tools einzubinden – statt mit komplexen Tabellen.
- Den Schritt von Transparenz zu konkretem Handeln zu gehen – von der Baseline-Berichterstattung bis hin zu messbaren Ergebnissen.
Egal, ob Sie gerade erst beginnen oder Ihre Scope-3-Strategie skalieren wollen – mit Carbmee können Sie den nächsten Schritt schnell, sicher und partnerschaftlich gehen.